kredite4u kredit-4u

  linie
 Kredit Lexikon: 
 A B C D E F G H I
 J K L M N O P Q R
 S T U V W X Y Z 
linie
   Mehr zum Thema
Finanzen Kredite
und Geld leihen:
linie
> Impressum 
linie


 

Die USA verlieren ihre Kreditwürdigkeit

USA Kreditwürdigkeit Staatsverschuldung Die Kreditwürdigkeit von Ländern wird von großen Rating-Agenturen bewertet. Dabei gibt es je eine Wertung für den aktuellen Stand und einen Ausblick auf die voraussichtliche Entwicklung der Bonität des jeweiligen Landes.
Eine dieser großen Rating-Agenturen, die "Standard & Poor's" senkte nun den Ausblick der US-Kreditwürdigkeit von "stabil" auf "negativ".

Grund dafür ist die Debatte um den US-Haushalt

Die beiden Parteien des Kongresses, die Republikaner und die Demokraten, können sich nicht auf einen Kurs zur Reduzierung der Staatsverschuldung einigen. Dies ist nicht nur bedingt durch unterschiedliche Ansichten der Parteien in Kongress über die Art der Reduzierung, sondern stellt auch ein politischen Machtkampf dar. Die Verschuldung der USA ist so hoch wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr, die Neuverschuldung beträgt -10,7 % der Wirtschaftsleistung.
Im Vergleich zu anderen Ländern, die wie die USA bei der Kreditwürdigkeit mit der Bestnote "AAA" ausgezeichnet sind, haben die USA sehr hohe Haushaltsdefizite. Dies sind selbstverständlich nicht nur Faktoren aus dem Innern des Staates, die dieses Defizit verursachen. Hier spielt immer auch die komplette Weltwirtschaft, Krisen in anderen Staaten (wie zur Zeit in Nordafrika) oder auch Naturkatastrophen ein Rolle. Inzwischen wird die Wahrscheinlichkeit, dass die USA innerhalb der nächsten beiden Jahre die Bestnote verlieren, auf 33 % beziffert.
Der hohe Schuldenberg resultiert nicht zuletzt auch aus der Art, wie die USA die aktuelle Finanzkrise zu bewältigen versucht:
Nach wie vor liegt die eindeutige Priorität darauf, Geld zu drucken, statt endlich den Kurs zu wechseln und einen anderen Weg zur Bewältigung der Krise einzuschlagen.

Trotz des Warnschusses der S&P, der den Druck auf Präsident Obama und den Kongress erhöht, können sich beide Parteien nicht auf einen gemeinsamen Plan zur Reduzierung des Schuldenbergs festlegen.
Stattdessen machen sich die Parteien als Reaktion auf die Einschätzung der Bonität gegenseitig Vorwürfe und machen das Handeln der jeweils anderen Partei dafür verantwortlich.
Jedoch sehen nicht alle Rating-Agenturen die Kreditwürdigkeit der USA derart gefährdet. So sieht die Rating-Agentur "Moody's" die US-Bonität gerade aufgrund der nach der Warnung von S&P neu entbrannten Diskussionen um den US-Haushalt als nicht gefährdet; sie bewerten mit Bestnote "AAA" und erwarten auch weiterhin eine stabile Entwicklung. Die Rating-Agentur hofft nun auf positive Impulse; sie erwarten eine baldige Annäherung der beiden Parteien in Sachen Bewältigung der Staatsverschuldung.

Deutschland jedoch profitiert von den Zweifeln an der Kreditwürdigkeit der USA

Schon jetzt ist der Zinssatz für eine zehnjährige Anleihe in Deutschland geringer als in den Vereinigten Staaten.
Wie die USA wird auch Deutschland von den Rating-Agenturen mit der Note "AAA" bewertet, allerdings mit dem Ausblick "stabil". Daher bekommt die Bundesrepublik eine Stabilitätsdividende, wodurch wiederum der Zinssatz gedrückt wird.
Weiterhin gilt eine Geldanlage in den USA als zunehmend unsicher, Deutschland gilt als eine der besten Alternativen. Mit einer der Faktoren für die Attraktivität einer Anlage in den Vereinigten Staaten von Amerika ist auch der Kurs des Dollar im Vergleich zum Euro, wie man an dem weltweiten Börsenhandel ersehen kann. Insgesamt profitiert Deutschland also von der negativen Bewertung der Entwicklung der Kreditwürdigkeit der USA.

Wenn sich Republikaner und Demokraten also nicht bald annähern und gemeinsam Pläne entwickeln, um die Schulden der USA zu reduzieren, laufen die Vereinigten Staaten ernsthaft Gefahr, Einbußen in ihrer Kreditwürdigkeit zu erfahren und somit die Bestnote zu verlieren. Trotzdem sollte die Einschätzung der S&P nicht als sichere Entwicklung angesehen werden. Sie ist als deutliche Warnung zu verstehen, und sollte dem Kongress Anstoß geben, eine Einigung anzustreben. Die S&P ist aber nicht die einzige Rating-Agentur, und da andere Rating-Agenturen weniger schlechten Aussichten auf die US-Bonität haben, sollte die Meinung dieser einen Agentur nicht absolut überbewertet werden.